Deutsche Burgen — in eine andere Zeit wechseln
Deutschland kann mit Recht als ein Burgen-Land bezeichnet werden. Sachkundige schätzen die Zahl auf etwa 25.000 Burgen, Ruinen, Schlösser und Denkmäler. Nahezu jedes Bundesland kann mit einer großen Anzahl an Vorzeigeobjekten aufwarten, sodass Besucher die Qual der Wahl haben, welche von ihnen die sehenswertesten sind. Neben Vorzeige-Bauten wie Schloss Neuschwanstein, Burg Hohenzollern, Wartburg, Löwenburg in Kassel oder Burg Eltz in Koblenz, gibt es in Deutschland noch unzählige Prachtstücke, die ihre Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen. Und das Beste an deutschen Burgen ist: Die meisten sind für Besucher offen.
Burgen in Sachsen
Zu den imposantesten Burgen in Sachsen gehört die Albrechtsburg in Meissen, die König Heinrich I. im Jahr 929 als Wehranlage errichtete. Ihre Besonderheiten sind Vorhangbogenfenster und Zellengewölbe. Heute finden auf der Burg Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und auch Open-Air-Veranstaltungen statt. In einigen historischen Räumen werden Hochzeiten und andere Feierlichkeiten veranstaltet. Dekorativ ausgestattet mit festlichen Blumen und dekorativen geburtstagskerzen werden hier gerne zudem besondere Geburtstage gefeiert, sodass sich der Jubilar einmal wie ein König fühlen kann. Etwa fünfzehn Kilometer entfernt können Interessierte das Schloss Wackerbarth besuchen, das heute Schloss, barocke Gartenanlage und Wein- und Sektmanufaktur ist.
Schloss Moritzburg im gleichnamigen Ort gehört zu den schönsten Wasserschlössern Europas. Um 1540 gehört Schloss Moritzburg durch seine wildreichen Wälder zu den beliebtesten Jagdaufenthalten von Kurfürsten und Königen. Obendrein wurde hier der beliebte Märchenfilm „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ gedreht.
Burgen in Thüringen
Sie gehört zwar nicht zu den größten Burgen, die Bertholdsburg in Schleusingen ist jedoch die älteste Residenz in Thüringen. Rund um die Burg gibt einen schönen Schlossgarten. Der Originalzustand ist bis dato großteils erhalten.
Die Johanniterburg in Kühndorf ist schon Weitem zu sehen. Die eindrucksvolle Burg entstand um 1150 durch die Herren von Kühndorf und ging 1200 an die Grafen von Henneberg. 1991 ging die Burg in Privathände über, wurde saniert und bewohnbar gemacht und kann zudem auf Anfrage besichtigt werden.
Hoch über dem mittelalterlichen Kern der Stadt Schmalkalden ragt Schloss Wilhelmsburg empor. Außenanlagen wie das Backhaus, Brauhaus, Marstall, Gefängnisturm und Torwächterhaus sind weitgehend erhalten. Bedeutend ist der Festsaal, der Riesensaal genannt wird. Er ist einer der repräsentativsten und größten Festsäle aus dem 16. Jahrhundert in Deutschland. Heute befindet sich in der Wilhelmsburg ein Museum.
Burgen in Hessen
Die Trendelburg im gleichnamigen Ort wurde im 15. Jahrhundert erbaut und zu einem wichtigen Wallfahrtsort. Den kleinen Turm nennt man den Rapunzelturm. Heute ist die Burg ein gut besuchtes Hotel und vom Turm haben Besucher einen weiten Blick in die Region. Die ehemalige Burgkapelle wird zudem für Trauungen genutzt.
Eine der schönsten Anlagen ist die Burgruine Königstein im Taunus. Im 14. Jahrhundert war die Bewachung der Handelsstraße von Frankfurt nach Köln ihre Aufgabe. Heute finden Besucher nur noch die Ruine vor, die inmitten einer idyllischen Natur von längst vergangen Zeiten erzählt.